Office for Living Architecture

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Die Bundesgartenschau soll einen Weg weisen, wie Mannheim das Erbe der militärischen Konversionsflächen in eine nachhaltigere und grünere Zukunft transportieren kann. Mit diesem Ziel entstanden die Konzepte für die Baumhalle und den Baubotanischen Hain.

Baumhalle
Die U-Halle ist ein Relikt militärischer Nutzungen. In einem Teil der Halle werden die Dacheindeckung und die meisten Seitenwände zurückgebaut, der Boden wird aufgebrochen, um Wurzelraum für Bäume zu schaffen. Die verbleibende Stahlstruktur wird genutzt, um eine Vielzahl von Pflanzgefäßen im Raum anzuordnen. Mithilfe der Pflanzenaddition entsteht zwischen und über den Stahlträgern der Dachkonstruktion eine Baumkrone, die bereits während der BUGA über Stege und Treppen erlebbar ist. Es entsteht ein besonderer Ort, der durch seine vielfältigen und ungewöhnlichen Raumbeziehungen besondere Naturerfahrungen ermöglicht.
Wenn die Bäume verwachsen und ausreichend stabil geworden sind, können die Pflanzkübel sowie die verbliebenen technischen Stützen entfernt werden und die Bäume selbst bilden die Tragstruktur für die Stege in der Baumkrone.

Baubotanischer Hain
Am Kreuzungspunkt zweier Hauptwege entsteht auf der Konversionsfläche Spinelli ein zentraler Ort. In gewachsenen Kulturlandschaften sind solche Orientierungspunkte oft einzelne Großbäume oder Baumgruppen. Der baubotanische Hain an dieser Stelle wird von weitem wie eine Baumgruppe wirken. Nur einige aus der Baumkrone ragende Plattformen und Stege verraten, dass dies ein begehbares Baumkonstrukt ist.
Mit Hilfe der Pflanzenaddition wird der Baumhain unmittelbar in der angestrebten Größe realisiert und ist bereits zur Eröffnung der BUGA als Grünraum erlebbar. Bis die Pflanzen miteinander verwachsen sind und tragfähig werden, vergehen jedoch einige Jahre. Bis dahin werden die begehbaren Elemente und die Pflanzgefäße von unbehandelten Baumstämmen gestützt.
Eine flach geneigte Rampe führt zunächst auf eine kleine topographische Erhöhung und von dort zwischen den Stämmen hindurch in die Baumkrone. Unmittelbar zwischen den Blättern, Zweigen und Ästen wird hier das Wachstum der lebenden Konstruktion genauso wie das Vergehen der Totholzstämme erlebbar. Wenn diese im Laufe der Zeit ihre Aufgabe als Tragelemente an die Baubotanik abgeben, verbleiben sie als Totholzhabitate in der Struktur.

Projekt
Baubotanisches Projekt BUGA 23

Was
Baubotanische Konzepte

Wo
Mannheim, DE

Wann
2020

Wer
OLA – Office for Living Architecture