Office for Living Architecture

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In dichten und hoch versiegelten innerstädtischen Gebieten lassen sich aufgrund des hohen Nutzungsdrucks kaum Bereiche für neue Grünflächen finden. Für das Modellprojekt Freiligrathstraße werden als neue Grüntypologie daher u.a. freistehende Vertikalbegrünungen vorgeschlagen, die neue Nutzungs- und Gestaltungsoptionen ermöglichen.
Wo immer möglich sollten im Straßenraum Bäume gepflanzt werden, da dies in den meisten Fällen die wirksamste und robusteste Form der Stadtbegrünung ist. Die Freiligrathstraße ist jedoch ein typisches Beispiel, bei der dies aufgrund unterirdischer Infrastrukturen in vielen Bereichen nicht möglich ist. Für diese Bereiche wird eine Kombination freistehender Vertikalbegrünungen mit horizontalen Spalieren vorgeschlagen, die als „konstruierte Bäume“ eine nur kleine Grundfläche in Anspruch nehmen und keinen oder nur sehr wenig Wurzelraum im Boden benötigen.
Heute ist die Freiligrathstraße fast vollständig versiegelt und sämtliche Niederschläge werden dem Mischwasserkanal zugeführt. Bei Starkregenereignissen trägt dies potentiell zu einer Überlastung des Kanalsystems und zur Verstärkung negativer Aspekte von Hochwasserereignissen bei. Durch die Nutzung des Dachwassers zur Bewässerung, eine großflächige Entsiegelung der Parkplatzbereiche und einer Versickerung im Bereich der Pflanzbeete um die Bäume werden nicht nur Überschwemmungen verhindert, sondern auch die ökolgische und wirtschafltiche Bewässerung der Begrünung ermöglicht und das Mikroklima durch Verschattung und Verdunstungskühlung verbessert.
Die Studie für das Modellprojekt Freiligrathstraße verbindet Nutzerwünsche, ökologisch-stadtklimatologische Ansätze und verkehrsplanerische Überlegungen zu einem Gesamtkonzept, das in unterschiedlichen Varianten ausgearbeitet wurde und eine stufenweise Umsetzung ermöglicht.

Projekt
Freiligrathstraße Frankfurt

Was
Modellprojekt

Wo
Frankfurt, DE

Wann
2020

Entwurf
OLA – Office for Living Architecture